Heute habe ich ein Lied entdeckt, welches von Adam Freeland 2003 geschrieben wurde. Es ist ein Lied aus dem Genre Electronic und zu dem Beat, sprach eine elektronische Stimme einen Text rhythmisch ein. Hier ist der Text:
Your cell phone, your wallet, your time, your ideas
No barcode, no party, no id, no beers
Your bankcard, your license, your thoughts, your fears
No SIM-card, no disco, no photo, not here
Your blood, your sweat, your passions, your regrets
Your office, your time off, your fashions, your sex
Your pills, your grass, your tits, your ass
Your laughs, your bones, we want it all (we want your soul)
Tell us your habits, your fads, your fears
Give us your address, your shoe size, your years
Your digits, your plans, your number, your eyes
Your schedule, your desktop, your details, your life
Show us your children, your photos, your home
Here, take credit, take insurance, take a loan
Get a job, get a pension, get a haircut, get a suit
Play the lottery, play football, play the field, snort some toot
We’ll show you shrinks, we’ll show you spooks
We’ll buy you drinks, throw away your books
We’ll sell you crap, we’ll charge you tax
We’re out buying big guns and you’ll front the cash (we want your soul)
We want your soul
Your thoughts, your emotions, your love, your dreams
Your cheque book, your essence, your sweat, your
screams
Your security, your sobriety, your innocence,
your society
Yourself, your place, your distance, your space
Here’s boy bands, here’s Mackers, here’s Britney,
here’s cola
Here’s pizza, here’s TV, here’s some rock and
some roller
Watch commercials, more commercials, watch
Jerry, not Oprah
Buy a better life from the comfort of your sofa
Here’s popcorn, here’s magazines, here’s
milkshakes, here’s blue jeans
Here’s padded bras, here’s armpit wax, here’s
football shirts, here’s baseball caps
Here’s live talk-shows, here’s video games,
here’s cola-lite, here’s ten more lanes
Here’s filter-tips, here’s collagen lips, here’s
all-night malls, here’s plastic hips (we want your soul)
Your cash, your house, your phone, your life (we
want your soul)
No hippies, no strays, no drop-outs, no gays
No lefties, no loonies, no opinions, no way
No thinkers, no teachers, no facts, no freaks
No skaters, no tweekers, no truth, no sleep
Your cash, your house, your phone, your life (we
want your soul)
Der Text handelt von unseren tiefen inneren Bedürfnissen und wie wir sie von der Konsumgesellschaft bekommen. Im Grunde genommen bezahlst du nicht mit Geld. Du zahlst mit deiner Seele. Denn ob du 100 Euro mehr oder weniger auf der Bank hast ist erstmal nicht wichtig, was du wirklich hergibst sind deine Gedanken, deine Privatsphäre und alles was du hast.
Dein Körper, nur noch eine reine Statistik und ein Objekt für die Kleidungsindustrie, die auf deinen nächsten Kaufrausch wartet, die nächste Jeans oder neue Schuhe, Eine Industrie, die deine Modebedürfnisse kennt und in dir nur eine nützliche, kostenlos Werbung machende Statistik sieht. Wir schmücken uns mit Namen von Firmen, um Prestige zu erlangen, damit wir mit dem Trend gehen und auf der sozialen Ebene nicht wie ein Außenseiter dargestellt werden. Deshalb kaufen wir Jahr für Jahr neue Kleidung, werfen die alte weg, lassen andere, ehemalig ach so geliebte Kleidungsstücke verstauben und geben eine Menge Geld aus, um es der Gesellschaft recht zu machen und um uns selbst aufzuwerten, da unser Selbstbewusstsein nicht ausreicht, um uns nur über unsere Persönlichkeit und unseren Charakter zu definieren.
Unser Privatleben und unsere sozialen Aktivitäten die wir verbringen:
Das „privat“ ist mittlerweile zur reinen Illusion verkümmert und wenn wir uns einbilden besonders zu sein, ist das nicht viel weniger als tatsächlich eine reine Einbildung. Wir haben ein nicht mehr zu stillendes Mitteilungsbedürfnis entwickelt, um die Welt wissen zu lassen was wir gerade im Moment machen. Wir posten unser Essen aus dem Restaurant, den Selfie vor dem Eiffelturm oder den Sternenhimmel am Strand von Madagaskar, um was zu tun? Um auf uns selbst aufmerksam zu machen, um Interesse bei anderen zu wecken und sie teilweise auch neidisch zu machen. Wie bei der Kleidung geht es um das soziale Prestige, die Anerkennung durch möglichst viele abwechslungsreiche Beschäftigungen. Die eigentliche Beschäftigung wird dabei in den Hintergrund gerückt und so verbringen wir oft, zum Beispiel bei Konzerten mehr Zeit vor dem Aufnahmebildschirm des Handys als den Blick direkt in Richtung Aktivität zu richten. Denn uns ist es wichtiger, verwackelte mit schlechter Qualität gefilmte Musikausschnitte eines Konzertes online hochzuladen, um bei unseren Freunden zu imponieren, als im Moment zu leben. Doch wen wir eigentlich mit diesen Postings beglücken sind nicht unsere Kontakte und Freunde, es sind die Social Media Dienste, die wir beglücken und alle die Zugriff auf unsere Erlebniswelt somit bekommen. Uns ist meist überhaupt nicht bewusst wie viele das überhaupt sind und vielen von uns ist es auch vollkommen egal. Denn wir bezahlen gerne mit Dingen, die für uns mittlerweile sowieso eine untergeordnete nicht mehr geschätzte Rolle erhalten haben. Mit unseren Daten. Absolut pervers, wenn man darüber nachdenkt, aber da kaum einer darüber nachdenkt kann man ja weiter mit der rosaroten Brille, die uns dauerhaft in einem gelähmten Zustand des “Okay“ finden hält. Toll!
Unsere Gedanken sind auch nicht mehr die unseren. (Selber schuld, wenn man als Beispiel seine Gedanken in einem Word-Dokument oder Blog verfasst und online in einer Cloud speichert, aber ernsthaft!)
Anhand von zahlreichen Statistiken, wie unseren Suchanfragen bei Google, die Zeitnutzung in den digitalen Medien, unseren GPS Standortdaten und zu guter Letzt unserer aufgezeichneten Stimme, bei Gesprächen die wir eben so führen wird für jeden Nutzer, also für jeden Menschen ein präzises Benutzerprofil durch einen Algorithmus erstellt, der unsere Daten auswertet, sodass unsere gesamten Gedanken, Hobbys und Wünsche kein gedachtes Geheimnis mehr bleiben. Sie werden zur Ware, die von Konzern zu Konzern untereinander für eine bestimmte Summe ausgetauscht wird, um uns mit benutzerdefinierten, logischerweise dann auch attraktiver für uns, maßgeschneiderten Werbungen zu bombardieren, da wir nichts weiter sind als ein Objekt, eine kaufkräftige Zahl im System. Aus vielen kleinen Zahlen entsteht dann der milliardenschwere Profit, den sich die großen Konzerne einverleiben.
Selbst die Liebe und unser Sexleben ist keine private Angelegenheit mehr.
Durch unser Mobiltelefon, das kontinuierlich bei uns liegt ist es vielen Organisationen ganz einfach möglich uns abzuhören und unsere Kamera zu benutzen. Wir unternehmen nichts dagegen. Unsere Emotionen und unsere tiefsten heimlichen Wünsche sind ein offenes Blatt, für die die darauf Zugriff haben wollen und dafür gut bezahlen. Probleme im Bett? Die maßgeschneiderte Offerte eines speziellen, für besondere Bedürfnisse angepassten Kondoms kommt im Nu auf deine Browserseite. Aus der Liebe an sich wurde mittlerweile seit Jahren ein Geschäft gemacht. Es gibt zahlreiche Dating- und Shipping-Apps die mit attraktiven Singles um sich wirbt- und angeblich auch wirft, als wären es warme Semmel. Liebe wurde damit zu einem gewinnbringenden Geschäftsmodell, dass nicht darauf aus ist dir eine Lebensgefährtin zu schenken, sondern darauf, dass du möglichst viele Bonusfunktionen kaufst, um eine möglichst hohe Erfolgsquote zu ermöglichen. „Zahle nur 4,99€ (Abo-Modelle sind besonders kreativ, da sie dem Kunden eine eigentlich kleine zu zahlende Summe anpreisen und die auf lange Zeit resultierenden Kosten gerne ignoriert werden) und du erhältst Zugriff auf weitere exklusive Benutzerprofile und Statistiken, wie attraktiv zu bei anderen bist! EINMALIGES ANGEBOT“
Was wir essen ist natürlich auch nicht bloß eine Wahl der persönlichen Präferenz. Es ist ein Kampf um die Krone geworden. Das Ziel, um zu gewinnen ist die attraktivste aller Cornflakes Verpackungen zu entwerfen, die am Besten verschiedene Nutzer anspricht von klein bis groß! Nachhaltigkeit und ein gesunder Anteil an nährreichen Mineralien und Vitaminen? Mitnichten! Was zählt ist die extra große Schokoflocke designed nach dem kleinen Bärenmaskottchen auf der Vorderseite der Verpackung! Er vermittelt Stärke und Kraft und ist gleichzeitig für die Kinder auch noch niedlich und knuffig. Dass der Inhalt im Großen und Ganzen aus 70% Zucker und 20% billigen, im Massengewächshaus hergestellten Gedreidestückchen und noch mehr Zucker!
Coca- Cola wurde zu einem Erlebnis gemacht und so bildest du dir, manipuliert von den zahlreichen, äußerst prägnanten Werbungen ein, es sei eine Erfahrung Coca-Cola zu trinken und das es einfach zum gesellschaftlichen Konsens dazugehört einen kühlen leckeren Schluck dieser fabrikösen Brühe zu trinken! (Ich will den Geschmack nicht runtermachen, ich bin genauso manipuliert und eingeschränkt in meinem klaren Denken, um den Geschmack wirklich beurteilen zu könne, aber vom Inhaltlichen her ist es faktisch ein zusammengemixter Mischmasch aus Chemie, welches in der Herstellung pro Liter vielleicht gerade einmal 2 Cent kostet.)
Die Tiefkühlpizza, die in erster Regel, die Kunden anspricht, die sich gerne ungesund ernähren oder keine Interesse zur gesünderen Ernährung zeigen, wird als schmackhafte dampfende Köstlichkeit verkauft und auch so dargestellt, obwohl es in Wahrheit nur eine, mit Geschmacksverstärkern bespritzte Chemiewunderwelt ist, die vor allem eines hinterlässt. Eine schlechte Erfahrung für deinen armen wehrlosen unschuldigen Körper, der so viel Naivität und Dummheit von seinem Herrn ertragen muss und am Ende der Einzige ist, der alles wieder ausbaden muss.
Oder nehmen wir eine der zahlreichen Fastfood- Ketten. In der Werbung wird uns ein Bild einer deliziösen Delikatesse eingetrichtert, die für teures Geld an uns verkauft wird. In Wahrheit ist es, aber gar nicht der leckere Burger, den wir da in der Werbung sehen mit einem erfreuten, bestenfalls prominenten Kunden, es ist eine Attrappe, die teilweise aus weichem Plastik, chemischem bearbeiteten Fleisch und einer guten Portion des kräftigen Farbfilters besteht, den wir in der Werbung gesehen. Es gibt sogar einen Beruf, der sich nur mit dem möglichst perfekten Design des Burgers beschäftigt, angefangen bei der Bulette bis hin zu den Essiggurken. Die richtige Lichtperspektive und eine Bearbeitung bei Photoshop helfen der Attraktivität des Produktes nochmal gut auf die Sprünge. Und was bekommen wir? Das was wir erwarten! Wir erwarten keine Delikatesse, wenn wir in ein McDonalds oder Burger King gehen, wir erwarten eine geiles kalorienreiches Fast-Food, mit dem wir unseren Magen vollmachen, mit einem durch Sirup und Wasser hergestellten Soft-Drink runterspülen und einem schmackhaften Sahneeis mit KitKats oder Smarties darin bis wir später mit einer Rechnung von 25€ und einem schmerzenden, sich zu recht beschwerenden Magen das Lokal verlassen, weil wir komplette manipulierte Idioten sind! Wir lassen uns von allem manipulieren, was auch nur im Entferntesten dazu gedacht ist und leben gerne den „Fast-Food Lifestyle“, weil wir uns geil dabei führen und unsere Freunde genauso, womit wir noch eine soziale abendliche Beschäftigung haben, um aus unserem unerfüllten schlechten Leben zu entkommen. Eine Runde Magen verderben bei McDonalds! Dass wir eigentlich die unterste Qualität an Fleisch bekommen, wegen dem zahlreichen Rinder, Schweine und Hühner in Massentierhaltung eingequetscht getötet wurden und am Ende für unser Dasein nur noch eine hohe Rechnung und ein winziges Bisschen von einem schlechten Gewissen übrigbleibt ist nochmal ein Beweis dafür, wie unnormal dumm die menschliche westliche, viel zu wohlhabende, verwöhnte Sippe der menschlichen Gesellschaft eigentlich ist. Was einen eigentlich nur traurig machen kann.
Kleines Resümee:
Am Ende ist die Konsumgesellschaft nichts weiter als ein Schreckliches, vom Kapitalismus und der Faul- und Dummheit der Menschen angetriebenes Untergangsszenario des menschlichen Verstandes. Überall sehen wir Werbung von Produkten, werden manipuliert und zahlen für eine temporäre Stimulation, die uns auf Dauer nur noch unglücklicher macht.
Und mit was wir am Meisten bezahlen ist nicht unser Geld. Es ist unsere Seele! Doch wir sind zu naiv um es zu erkennen und wenn wir es erkennen ist es uns häufig auch egal. Die Faulheit der Menschen nützt den großen Konzernen und so wird eine Welt hinterlassen, die mehr auf dem materiellen Glück beruht, als auf wirklichem Seelenheil oder sozialen Kontakten. Dazu möchte ich am Ende noch das Gegenteil, eine Lösung zeigen in meinem Beitrag zu der utopischen Insel Pala. Hier noch ein kleines, aber grandioses Zitat für das Ende aus dem Film „Fight Club“
„Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen mit Geld, das wir nicht haben, um Leuten zu beeindrucken, die wir nicht mögen“ (Tyler Durden“)